Werner Frye †

Prieserjubiläum am Sonntag, 03.07.11

Fofo: Dülmener Zeitung vom 30.06.11

Dülmener Zeitung v. 30.06.11
Dülmen. Im bescheidenen Rahmen hatte er im vergangenen Jahr seinen 75. Geburtstag gefeiert. Eine größere Feier steht nun für Pfarrer Werner Frye an diesem Sonntag, 3. Juli 2011, an: das goldene Priesterjubiläum, das seine katholische Kirchengemeinde St. Viktor zunächst mit einem Festgottesdienst ab 11.15 Uhr begeht.

 

„Das Festhochamt werden Pfarrdechant Markus Trautmann und Pfarrer Hans-Gerald Eschenlohr, mein Nachfolger in Nordkirchen, konzenlebrieren", erläutert Werner Frye, der „am 24. Juni 1961 durch Bischof Michael Keller im Dom Münster zum Priester geweiht wurde. Das war für ihn die letzte Weihe, er starb dann im November 1961", erinnert sich der Jubilar.

Nach dem festlichen Dankgottesdienst um 11.15 Uhr in St. Viktor lädt der Pfarrgemeinderat zu einer anschließenden Begegnung auf dem Kirchplatz ein. Hier haben Gäste und Gratulanten die Gelegenheit, mit dem Jubilar persönlich ins Gespräch zu kommen. Die Frauengemeinschaft reicht einen Mittagsimbiss. Anstelle persönlicher Geschenke bittet Pfarrer Frye um Geldspenden für die Arbeit der aus Dülmen stammenden Schwester Fabia Hille, die in Brasilien wirkt (die Streiflichter berichteten).

 

Werner Frye wurde am 2. Juni 1935 in Olfen geboren und wuchs mit einer Schwester und einem Bruder auf. Der Vater verstarb früh. Frye besuchte in Lüdinghausen das Gymnasium, wo er 1955 die Abiturprüfung ablegte. Es folgte das theologische Studium in Münster, unterbrochen von zwei Außensemestern in Passau.

 

Am 4. Juni 1961 empfing Werner Frye zusammen mit sieben Mitbrüdern durch den damaligen Bischof Dr. Michael Keller im Dom zu Münster die Priesterweihe. Insgesamt gehörten 47 (!) Neupriester zum Jahreskurs 1961. Seine Kaplansjahre verbrachte Frye in Recklinghausen, Emsdetten und Oelde, bevor er 1974 Pfarrer in Greven St. Martinus wurde. Nach zehn Jahren wechselte er 1984 nach Nordkirchen St. Mauritius. Hier war er auch einige Jahre Dechant des Dekanates Lüdinghausen.

 

Seit dem Jahr 2000 wirkt Pfarrer Frye segensreich als Vicarius cooperater beziehungsweise Emeritus in St. Viktor in Dülmen; darüber hinaus ist er in der ganzen Stadt als Seelsorger sehr geschätzt. Schon in der Nordkirchener Zeit wird er von seiner Haushälterin Hermine Ubbenhorst versorgt.

 

Werner Frye resümierte erst vor kurzem: „Ende der 1960er Jahre deutete sich eine folgenreiche Veränderung im gesellschaftlichen und kirchlichen Leben an: der fast totale Traditionsbruch. Wir mussten die Erfahrung machen, dass der Glaube nicht mehr selbstverständlich an die kommende Generation weitergegeben wird. Dadurch stellt sich für die heutige Seelsorge die viel schwierigere Aufgabe, den christlichen Glauben durch Einsicht und Entscheidung zu vermitteln.

 

Gleichzeitig bestimmen der katastrophale Rückgang der Priesterberufe und die notwendigen Fusionen der Gemeinden die Gegenwart. Überdies verliert die katholische Kirche in Deutschland durch Kirchenaustritte jährlich eine Großstadt, das heißt mehr als 100.000 Mitglieder.

 

Dennoch gilt der folgende Vers aus dem Hebräerbrief: Werft eure Zuversicht nicht weg.

 

... Was ihr braucht ist Ausdauer, damit ihr den Willen Gottes erfüllen könnt`

 

(Hebr 10,3)."

 

-SL/reik-

 

Gebetszettel Werner Frye
Gebetszettel Werner Frye