Pfarrer Dieter Hogenkamp verlässt Olfen
Neue Aufgaben als Pastor in St. Josef in Bocholt
Olfen/Bocholt (pbm/mek). Zum 1. August verlässt Pfarrer Dieter Hogenkamp die Pfarrei St. Vitus in Olfen. Ab dem 15. September 2019 wird der 58-jährige seinen Dienst als Pastor in St. Josef in seiner Heimatstadt Bocholt aufnehmen.
Hogenkamp wurde am 07.06.92 im St. Paulus-Dom zu Münster zum Priester geweiht. Es folgten Stationen als Kaplan in Marl und Coesfeld. Seine erste Pfarrstelle trat er in der Gemeinde St. Norbert in Bocholt an. 2003 wurde Hogenkamp zur Mitarbeit in der Fachstelle Gemeindeentwicklung und pastorale Zusammenarbeit in der Hauptabteilung Seelsorge im Bischöflichen Generalvikariat in Münster beauftragt.
2010 war Hogenkamp in der Gemeinde St. Marien in Marl-Lenkerbeck und ab 2011 in St. Antonius in Gronau als Vicarius Cooperator mit dem Titel Pfarrer tätig. Vier Jahre arbeitete er als Pastor mit dem Titel Pfarrer in der im Januar 2014 aus sechs Gemeinden zusammengelegten Pfarrei St. Viktor in Dülmen.
Im September 2017 wurde er als leitender Pfarrer in der Pfarrei St. Vitus in Olfen eingeführt.
Die Pfarrverwaltung für die Zeit bis zur Einführung eines neuen Pfarrers wird Pater Rajakumar Mathias übernehmen.
Pressemitteilung des Bistums Münster vom 21.07.2019
Liebe Gemeindemitglieder,
der Personaldezernent des Bistums, Karl Render, hatte kurzfristig die Mitglieder des Pfarreirates, Kirchenvorstandes und des Seelsorgeteams zu einem Gespräch eingeladen.
Render informierte die Anwesenden, dass Pfarrer Dieter Hogenkamp den Bischof um seine Entpflichtung von der Pfarrstelle in Olfen gebeten hat. Der Bischof hat dem Wunsch entsprochen und ihn zum 01.08.19 entpflichtet. Dieser Termin liegt in der Ferienzeit und wurde auf Wunsch von Pfarrer Hogenkamp so gesetzt.
Zum 15.09.19 wird Hogenkamp als Pastor mit dem Titel Pfarrer in Bocholt St. Josef tätig sein.
Nach Rücksprache mit Hogenkamp wünscht er keine offizielle Verabschiedung.
Die nun frei werdende Pfarrstelle soll wieder besetzt werden.
Die Pfarrverwaltung für die Zeit bis zur Einführung eines neues Pfarrers wird Pater Rajakumar Mathias übernehmen.
An dieser Stelle dankt die Gemeinde Pfarrer Hogenkamp für seine Zeit in der Pfarrei und wünscht ihm für seine Zukunft alles Gute und den Segen Gottes.
verlesen in den Gottesdiensten am Sonntag, 21. Juli 2019
Die katholische Kirchengemeinde St. Vitus hat wieder einen Pfarrer. Dechant Klemens Schneider führt im Vorabendgottesdienst Pfr. Dieter Hogenkamp in sein neues Amt ein.
Fotos: Antje Pflips
Die Zeit ohne einen Pfarrer ist in St. Vitus beendet. Dechant Klemens Schneider überreichte am Samstagabend beim Einführungsgottesdienst Dieter Hogenkamp die Ernennungsurkunde zum Pfarrer der Gemeinde.
„Allein bin ich wirklich wenig nütze, auch wenn das heute einen anderen Anschein hat“, so der neue Pfarrer in seiner ersten Predigt. Er sei angewiesen auf die Christen, die sich ehrenamtlich engagieren, auf diejenigen, die hauptamtlich mitarbeiten, auf alle, die hier ihren Glauben lebten. Hogenkamp: „Ich hoffe auf ein gutes und fruchtbringendes Miteinander. Und dazu schon jetzt meine Bitte, dass Sie nicht nur über mich, sondern vor allem mit mir reden.“
Priester sollten ja vieles vermögen, eines könnten sie sicherlich nicht: Hellsehen, ohne Gespräch zu wissen, was ein anderer denkt, fühlt oder möchte. „Deshalb, sprechen sie bitte mit mir, wenn sie etwas auf dem Herzen haben. Die Menschen, die die Gemeinde bilden, sind der Schatz der Kirche. Die Menschen, die sich am Sonntag zur Feier des Gottesdienstes versammeln. Oder wie es im Olfener Pastoralplan mit einem Wort von Papst Johannes Paul II steht: 'Der Mensch ist der Weg der Kirche'“, sagte Hogenkamp.
Hogenkamp bedankte sich bei seinen Vorgängern Oskar Müller, Bernd de Baey und Bernhard Lütkemöller für ihre Arbeit in der Gemeinde St. Vitus: „Durch ihre Arbeit übernehme ich ein wohl bestelltes Erbe.“
Bürgermeister Wilhelm Sendermann
begrüßte den neuen Pfarrer in der Steverstadt. „Wir sind froh und glücklich, dass wir nach einer Zeit des Wartens wieder einen neuen katholischen Pfarrer haben“, so der Bürgermeister. Die
Gemeinde brauche dringend einen Pfarrer, der im Pfarrhaus wohne, der ansprechbar sei, wenn er gebraucht werde und der die katholische Kirche repräsentiere.
Dieter Hogenkmap habe sich für eine lebendige Gemeinde entschieden. „In einer Stadt, in der die Kirchengemeinden und die politische Gemeinde sehr oft positiv zusammenarbeiten. Ich darf Ihnen versichern, die politische Gemeinde und ich freuen sich auf eine gute Zusammenarbeit.“
Diese Zusammenarbeit sei für Olfen unverzichtbar. Es gehe immer um das Wohl der Mitmenschen. Die Politik stehe in der Verantwortung, den Bürgern die materiellen Grundlagen zu sichern und Strukturen zu schaffen, die ein menschenwürdiges Dasein garantieren. Sendermann: „Die Kirchen sehen es darüber hinaus als ihre Aufgabe an, Glauben und innere Orientierung, Hoffnung und Lebenssinn zu vermitteln.“
Thorsten Melchert
Auch Thorsten Melchert, Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde, begrüßte Dieter Hogenkamp.
„Wir haben uns schon zusammengesetzt, um uns etwas kennenzulernen. Ich freue mich über deine direkte, unkomplizierte und offene Art“ so Melchert. Er habe den Eindruck, man werde gut miteinander
auskommen.
„Frischen Wind wirst du sicherlich hineinbringen, manches anders machen, manches ähnlich wie der ein oder andere deiner Vorgänger. Dafür wünsche ich dir, der Kirchengemeinde St. Vitus und uns allen in Olfen Gottes reichen Segen für heute und alle Tage, die da kommen mögen.“
Theo Wolters
Maria Niermann
Pfarrnachrichten 'Gemeinsam unterwegs' 2017
Den Schwerpunkt seiner Arbeit in Olfen und Vinnum sieht Pfarrer Dieter Hogenkamp in der Gestaltung des Gottesdienstes mit einer guten Predigt. „Das ist die Möglichkeit des Priesters mit der
Gemeinde in Kontakt zu treten“, sagt der 56-jährige Pfarrer im Gespräch mit der GU-Redaktion.
Zum Zeitpunkt des Interviews ist der neue Pfarrer der Vitus-Gemeinde seit sieben Wochen im Amt. Und er wiederholt das, was er in den ersten Tagen schon gesagt hatte: „Olfen ist für mich ein
Glücksgriff!“ Es handele sich um nur eine Gemeinde mit einer Kirche und der Filialkirche in Vinnum. „Das ist überschaubar.“ Dazu das Pfarrhaus, das Haus Katharina, das Pfarrheim in Vinnum, die
gesamte Infrastruktur. „So etwas können Sie im Bistum Münster suchen.“
Er beschreibt, was ihm gefällt: Die meisten Abendtermine finden in unmittelbarer Umgebung der Kirche und des Pfarrhauses statt. Um eine Fotokopie zu erstellen muss er hier nicht ins Auto steigen, um ins Pfarrbüro zu gelangen, sondern er geht nur einige Schritte in den Nebenraum, und, egal wie viele Teilnehmer plötzlich zum Taufgespräch ins Pfarrhaus kommen, er kann sie alle willkommen heißen und in einer angenehmen Atmosphäre das Gespräch führen. „Die Gemeinde ist überschaubar, im Gegensatz zu den Groß-Gemeinden im Bistum.“
Bei dieser Größenordnung habe er als Pfarrer gute Möglichkeiten sich um die Gemeindemitglieder zu kümmern, Seelsorge zu betreiben, sagt er. Seelsorge werde allerdings nicht mehr so häufig
nachgefragt. Oft erfahre der Pfarrer nicht mehr, wenn Menschen in der Gemeinde den Pfarrer als Gesprächspartner, als Seelsorger, benötigen. Das bedauert Dieter Hogenkamp. Bei Trauerfällen sei der
Bedarf an Seelsorge offensichtlich, von anderen schwierigen Lebenssituationen erfahre der Pfarrer häufig nichts. So sei der Gottesdienst die Möglichkeit des Pfarrers mit den Menschen in Kontakt
zu treten. Pfarrer Hogenkamp würde das gerne vertiefen. So wiederholt er im Gespräch mit der 'Gemeinsam unterwegs'-Redaktion die Aufforderung, die er schon in seinem Einführungsgottesdienst im
September an die Gemeinde gerichtet hatte:
„Sprechen Sie bitte mit mir, wenn Sie etwas auf dem Herzen haben.“
In den Gremien der Gemeinde sieht sich Pfarrer Hogenkamp als Moderator. „Ich habe dort eine Stimme, wie jedes andere Mitglied. Überzeugen will ich dort mit meiner Arbeit und meinem Stil.“
In der Arbeit mit Mitarbeitern, Kollegen, Gremien und Gruppen bevorzuge er die lange Leine, nicht die kurze, sagt er.
In seiner Freizeit fährt Pfarrer Dieter Hogenkamp gerne mit dem Rad, er liebt Modelleisenbahnen „…sie befindet sich hier im Pfarrhaus gerade im Aufbau…“, sagt er im Gespräch, und er ist
Fußball-Freund – Borussia Dortmund ist sein Verein. (Das wird nicht jedem Leser gefallen – aber, die Olfener sind tolerant.) Ich glaube, diesen Satz muss ich wieder löschen.
Der Werdegang von Pfarrer Dieter Hogenkamp
Geboren wurde Dieter Hogenkamp 1961 in Rhede und wuchs auf in Bocholt, wo er auch zur Schule ging. Auf Betreiben seines Vaters absolvierte er zunächst eine Ausbildung zum Kfz-Mechaniker. In Bad
Driburg machte er dann sein Abitur. Während seines Zivildienstes als Krankenpfleger im Krankenhaus Reinbek bei Hamburg wuchs der Wunsch, Theologie zu studieren, um dann Priester zu werden.
1985 begann er das Theologiestudium in Münster und wurde am 7. Juni 1992 zum Priester geweiht – übrigens gemeinsam mit Pastor Bernd de Baey, ehemaliger Pfarrer in Olfen.
Als Diakon war er eingesetzt in Molbergen bei Cloppenburg, als Kaplan in Marl und Coesfeld. In St. Norbert Bocholt wurde er mit nur 36 Jahren leitender Pfarrer. Weitere Stationen waren dann Marl und Gronau.
Bevor er im September nach Olfen kam arbeitete er als Pastor in St. Viktor in Dülmen. Da es sein Ziel war, wieder eine Pfarrei zu leiten, bewarb er sich sofort als Pfarrer in Olfen, als er von
Pfarrer Bernd de Baey während des Weihetagstreffens anlässlich des Silbernen Priesterjubiläums gehört hatte, dass Pfarrer Bernhard Lütkemöller Olfen verlassen würde.